„Abgründe gemeinverständlich zu beschreiben ist vergebene Mühe, und abgründig ist alle Mühe.“ (aus Moby Dick)

Die Semantik der Wörter ist nicht universal. Mit Worten verknüpfen Menschen unterschiedliche Bedeutungen.

Gleichzeitig verändert sich die Wahrheit hinter den Worten stetig, Worte aber bleiben steif und unbeweglich. Sich an ihnen festzuhalten birgt vermeintlich Sicherheit. Übrig blieb ich mit den Worten, obwohl die Wahrheit sie und zwangsläufig mich indes verlassen hatte.

Es passiere, was wolle. Menschliche Versuche, etwas zu definieren, scheitern, obgleich wir es mit ganzer Willenskraft anzustreben scheinen.

Es ist absurd. Wir haben uns solch bittre Worte geschrieben. Und was haben wir am Telefon getan? Lange haben wir gelacht –

Auf der Suche nach bedingungsloser Zusage, Perfektion und der Anerkennung der Gesellschaft, bauen wir aus unseren Beziehungen Konstrukte, um uns sicher zu wähnen. Überführen unsere Erwartungen zu Regeln und nennen das Vertrauen. Aber was ist Vertrauen, wenn es uns langsam aber sicher die Luft zum Atmen raubt. Der Blick zueinander durch eine Brille, deren Gläser mit wachsender Voreingenommenheit getönt sind, kann dem Gegenüber nicht mehr gerecht werden. Ich dachte, wir wären vor alldem sicher. Doch der Verlust der Souveränität über jene immer autonomer werdene "Beziehung" hat ein verfremdendes Licht auf uns geworfen.

Wir haben uns solch bittre Worte geschrieben. Und danach? Lange haben wir gelacht.

Ich ergebe mich dem Zauber der Unvoreingenommenheit und gehöre ganz dem Zufall. Wenn es ein Schicksal gibt, das die Dinge leitet, bin ich ohnehin nicht dazu imstande, es zu ergründen und ihm vorweg zu handeln. Jegliche Versuche, einzugrenzen, nehmen den Dingen ihren Raum, den sie sich ohnehin zurückholen werden.

Jedes Ende ist ein neuer Anfang.

Und ich - habe mich wieder in den Anfang verliebt.